Informationen über Plastikmüll
Fakten:
Schätzungen zufolge sterben jährlich über 1 Millionen Vögel und 100.000 Meerestiere an Plastikmüll, den sie mit Nahrung verwechseln. Da Meerestiere ihn nicht verdauen oder ausscheiden können, sammelt sich das Plastik im Magen der Tiere an und führt früher oder später zu einem qualvollen Tod durch Verhungern. Neben Delfinen, Walen, Robben und Schildkröten sind auch Meeresvögel durch Plastikmüll bedroht. Sie fressen ihn nicht nur, sondern verheddern sich oftmals darin. Dies hat zur Folge, dass sie bei der Nahrungsaufnahme behindert werden oder sich damit strangulieren.
Schiffsmüll und Flüsse:
Derzeit geht man von etwa 100-150 Millionen Tonnen Müll in den Weltmeeren aus, die sich in riesigen Müllstrudeln ansammeln. Jährlich kommen etwa 9 Millionen dazu. Verklappung von Schiffsmüll und das Verlieren von Ladung auf hoher See machen dabei weltweit gesehen nur 20% aus. Etwa 80% werden über die Flüsse ins Meer transportiert.
Plastik kann nicht abgebaut werden:
Da Plastik ein künstlicher Stoff ist, kann er nicht abgebaut werden. Mit der Zeit zerfällt er zwar in immer kleinere Teile, doch Kleintiere und Mikroorganismen sind nicht in der Lage, Plastik zu verdauen und in einen anderen Stoff umzuwandeln. Plastik verbleibt so für immer als Fremdstoff im Ökosystem. Je nach Art und Stabilität des Plastiks können bis zu 600 Jahre vergehen, bis es in Kleinteile zerfällt.
Mikroplastik:
Bei Mikroplastik handelt es sich um kleine Plastikteilchen. Sie stammen entweder von bereits zerfallenen Plastikgegenständen oder von in der Kosmetikindustrie eingesetzten und extra hergestellten Plastikpartikeln. Sie werden Zahnpasten, Peelingcremes und ähnlichen Produkten beigemengt, um eine Reibewirkung zu erzielen. Kläranlagen können das winzige Mikroplastik nicht herausfiltern. So gelangt es über die Flüsse ins Meer und in die Nahrungskette, womit es letztendlich wieder zum Menschen zurückkehrt. Mikroplastik konnte unter anderem schon in Leitungswasser, Fischen und Muscheln nachgewiesen werden.
Die Wirkung auf den menschlichen Organismus ist noch weitgehend unerforscht. Es ist jedoch bekannt, dass Plastik Giftstoffe im Wasser anzieht und sie an sich bindet. Bei Muscheln und Fischen wurden durch die Aufnahme von Mikroplastik bereits Leberschäden und Entzündungen nachgewiesen. Bei entsprechender Konzentration ist beim Menschen von einer ähnlichen Wirkung auszugehen.
Luftballons:
Eine noch weitgehend unbeachtete Gefahr geht von Luftballons aus, die man gerne in Massen zu festlichen Anlässen steigen lässt. Oftmals landen sie in Flüssen und Meeren und verursachen dort die gleichen gravierenden Probleme wie anderer Plastikmüll.
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Quelle: www.sea-shepherd.de